Startseite: Blog Tec-Trends > Software > Auslagerungsdatei bei Windows 10: Das sollte man wissen

Auslagerungsdatei bei Windows 10: Das sollte man wissen

Die Auslagerungsdatei wurde auch auf allen früheren Windows-Betriebssystemen eingerichtet. Sie dient als zusätzlicher Arbeitsspeicher. In den Anfängen der Computer war dies auch dringend notwendig, denn damals war der für die aktuellen Operationen zur Verfügung stehende Speicher eher knapp bemessen. Und es kam nicht selten vor, dass der Nutzer vorübergehend sein Aktivitäten anhalten musste, wenn Windows mit dem Verschieben der Dateien zwischen Hardware und virtueller Ablage beschäftigt war.

auslagerungsdatei windows 10

Fmgt/shutterstock.com

Heute geschieht dieser Vorgang im Hintergrund, ohne dass der User davon Kenntnis nimmt. Trotzdem kann auch unter Windows 10 die Auslagerungsdatei wichtig werden, deshalb sei sie hier kurz vorgestellt und erklärt.

Vorteile einer Auslagerungsdatei (Windows 10): Those were the Days

Die Anforderungen an die Dimension des Arbeitsspeichers sind immer weiter angestiegen. Unter Windows XP nutzte ein typischer Rechner noch 512 MB, heute werden bereits 4 GB verlangt. Die laufenden Programme, Aktivitäten im Hintergrund, die geladenen Dateien und das Betriebssystem selbst, sie alle benötigen Platz für ihre Aktivitäten, die sich im Arbeitsspeicher abspielen. Wären nur die Speicherriegel auf dem Mainboard für all diese Tätigkeiten verfügbar, müsste der Anwender bald Programme schließen, damit er mit einer anderen Anwendung fortfahren kann. Denn das praktische und beliebte Multitasking ist nur denkbar, wenn der Speicher genügend groß und flexibel ist.

Fortlaufender Wechsel von Inhalten

Zuständig für diese Aufgaben ist die Speicherverwaltung von Windows. Das Betriebssystem richtet eine Datei mit Name pagefile.sys ein und lagert dort Dateien, die sich im Normalfall im Hardware-Arbeitsspeicher befinden. Das können Programme sein, die zur Zeit nicht aktiv genutzt, oder Komponenten von Windows, die gerade nicht benötigt werden. Daher auch die Bezeichnung: Auslagerungsdatei. Die Größe dieser Datei passt Windows dynamisch an. Ständig verschiebt das Betriebssystem Inhalte aus dem Arbeitsspeicher hinein in den zusätzlichen Speicher und wieder zurück, wenn sie im tatsächlichen RAM wieder benötigt werden.

Kein Ersatz für unzureichende Hardware

Im Taskmanager von Windows 10 kann sich der Anwender die Nutzung der Datei anzeigen lassen, und zwar auf einer Registerkarte mit dem Namen „Leistung“. Verfügt der PC etwa über einen tatsächlichen Speicher von 8 GB und Windows reserviert 2,5 GB für Auslagerungen, beträgt der Arbeitsspeicher insgesamt 10, 5 GB. Auch die aktuelle Nutzung wird hier angezeigt. Noch besser geeignet für eine Einschätzung ist der Ressourcenmonitor. Unten am Rand des Taskmanagers befindet sich der Link „Ressourcenmonitor öffnen“. Windows stellt hier ein mächtiges Werkzeug für diverse Diagnosen zur Verfügung. Das Leistungsverhalten des Betriebssystems kann mit dem Monitor bestens analysiert werden, auch Engpässe im Arbeitsspeicher treten offen zutage.

Der ein oder andere könnte nun auf die Idee kommen, bei der nächsten Anschaffung an der Hardware zu sparen. Das wäre aber ein schlimmer Fehler, denn die virtuelle Speicherdatei ersetzt nicht eine zu geringe Ausstattung der Hauptplatine. Wenn Windows nämlich allzu häufig auf die Auslagerungsdatei zugreifen muss, wird das System merklich ausgebremst. Deshalb sollte der Nutzer über eine Erweiterung des RAM ernsthaft nachdenken, wenn die Auslastung des Arbeitsspeichers dauerhaft 90 Prozent übersteigt.

Anzeigen des zusätzlichen Speichers bei Windows 10

Normalerweise findet sich die Auslagerungsdatei auf der selben Partition, auf der auch Windows installiert ist. Allerdings handelt es sich um eine versteckte Systemdatei, die im Explorer zunächst nicht sichtbar erscheint. Im Explorer also unter „Optionen“ zunächst das „Ausblenden für versteckte Systemdateien“ deaktivieren. Dann wird auch „pagefile.sys“ angezeigt, die Auslagerungsdatei.

Auslagerungsdatei: Speicherort und Größe konfigurieren

Die Merkmale der Auslagerungsdatei bestimmt man unter Windows immer noch in der Systemsteuerung, und zwar ziemlich versteckt unter „System“. Anschließend ruft der Nutzer „Erweiterte Systemeinstellungen“ auf. Hier sind auch die „Systemeigenschaften“, und die Registerkarte mit Namen „Erweitert“ zeigt auch die „Leistung“ an, wo sich dann die „Einstellungen“ finden. Damit öffnet Windows die „Leistungsoptionen“. Endlich erreicht man die Karte „Erweitert“ mit den Einstellungen unter „Virtueller Arbeitsspeicher“. Wer sich diesem Abenteuer unbedingt aussetzen will, sollte zumindest wissen, dass Windows in der Standardeinstellung die Auslagerungen durchaus selbständig verwaltet.

speicherplatz bei windows

Alexander Supertramp/shutterstock.com

Schnelles Arbeiten durch aktuelle Hardware

Wer trotzdem aktiv werden will und sich zur Selbstoptimierung berufen fühlt, deaktiviert das Häkchen bei „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten“. Dann legt der Anwender selber fest, wie groß die Datei sein darf und auf welcher Partition sie sich befinden soll. Für den Fall, dass das Systemlaufwerk bereits ausreichend belegt ist, sollte das Verschieben auf ein alternatives Laufwerk sinnvoll erscheinen. Befindet sich im PC eine SSD, bietet sich dieses Speichermedium als Auslagerungsort geradezu an. Denn sowohl das Schreiben als auch das Lesen vollzieht sich auf diesen Festplatten deutlich schneller.

Die Schreibvorgänge werden auf mehrere Speicherzellen verteilt, so dass deren Lebensdauer nicht beeinträchtigt wird und Spätfolgen nicht zu erwarten sind.

Abschließend wählt der User ein Laufwerk als Speicherort aus und klickt auf „Festlegen“. Windows legt auf dieser Partition nun die Datei für die Auslagerungen an, die anschließend vom System verwaltet wird. Die Größe kann der Anwender ebenfalls selbst definieren. Windows empfiehlt unten auf der Seite, welche Mindestgröße gewählt werden sollte. Wenn das System wenig RAM verbaut hat, sollte der virtuelle Speicher größer ausfallen. Man sollte hier auch nicht sparsam mit der maximalen Größe sein, wenn man Probleme mit großen Dateien oder Programmen verhindern will.

Auslagerungsdatei bei Windows 10: Das Fazit

Prinzipiell ist es möglich, auf allen Laufwerken eine Auslagerung einzurichten, und Windows kann diese auch nutzen. Allerdings ist dieses Vorgehen nicht unbedingt notwendig. Hat der User also festgelegt, dass auf einem anderen Laufwerk die Auslagerungsdatei von Windows eingerichtet wird, kann die zuvor genutzte Datei auf dem Hauptdatenträger ohne Bedenken deaktiviert werden. Man wählt das entsprechende Laufwerk, meist C:, wählt „Keine Auslagerungsdatei“ und bestätigt mit „Festlegen“. Windows antwortet mit einer Warnung, die den Betrieb ohne Auslagerungsdatei problematisiert. Der fortgeschrittene User ignoriert allerdings den Hinweis, da er ja gerade einen anderen Ort bestimmt hat, die Auslagerung also vorgenommen werden kann.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.