Wer regelmäßig Wirtschaftsnachrichten liest, der wird es wahrscheinlich schon mitbekommen haben: In Deutschland herrscht Fachkräftemangel – und der wird jedes Jahr schlimmer. Immer umkämpfter sind vor allem IT-Fachkräfte. Dieser Artikel zeigt, wie Recuriter jetzt in den sozialen Medien nach ihnen suchen.
Kann man Social Media fürs Personal-Recruiting nutzen?
Zwar sind die sozialen Medien kein neues Phänomen mehr, für das Recruiting haben sie sich aber bislang eher bedingt geeignet. Der Grund dafür liegt in der Verbreitung: Social Media war lange Zeit lediglich etwas für die jüngere Zielgruppe. Nur bestimmte Personengruppen haben die Netzwerke genutzt, meist medienaffine Jugendliche – nicht unbedingt Erwachsene oder junge IT-Profis. Mittlerweile haben aber deutlich mehr Menschen Profile auf sozialen Netzwerken – durch alle Alters- und Berufsgruppen hinweg. Daher sind soziale Netzwerke der ideale Ort für das Recruiting von IT-Fachkräften geworden.
Hier erreichen Personaler die Fachkräfte an einem Ort, an dem sie womöglich noch nicht allzu häufig kontaktiert wurden und an dem sie nur schwer ausweichen können. Zudem haben Personaler hier die Möglichkeit, sich bereits auf den Profilen in den sozialen Netzwerken umfangreich über die Person, die sie ins Auge gefasst haben, zu informieren. Das erleichtert auch die Ansprache. Es ist heute insbesondere für IT-Fachkräfte nichts ungewöhnliches, über Social Media Plattformen angesprochen zu werden. Entsprechend werden auch häufig die Profile optimiert.
Meist bekommt man einen ähnlich guten Eindruck vom Lebenslauf und der Eignung für eine Stelle, wie über den Umweg einer klassischen Bewerbung. Social Media erleichtert das Headhunting ungemein und macht es für beide Seiten attraktiver.
Der Jobmarkt ist heute dynamischer
Anders als in vorherigen Zeiten ist es heute auch nicht mehr ungewöhnlich, dass IT-Fachkräfte nur ein bis zwei Jahre bei einem Unternehmen bleiben, bis sie ein lukrativeres Angebot von einem womöglich sogar konkurrierenden Unternehmen unterbreitet bekommen. Die Vorgehensweise ist dabei immer gleich: Die Recruiter des Unternehmens oder Personalvermittler betrachten das Profil der ausgewählten IT-Abteilung und die realisierten Projekte, dann suchen sie nach den Projektbeteiligten in den sozialen Businessnetzwerken.
Oftmals finden sie so ziemlich schnell die passende IT-Fachkraft, die ihrem Anforderungsprofil entspricht. Für die finale Vermittlung oder Einstellung muss dann nur noch die Ansprache gelingen und das Gesamtangebot stimmen. IT-Fachkräfte sind sich durchaus im Klaren darüber, dass sie im hohen Maße nachgefragt werden. IT-Unternehmen geben sich große Mühe, ihre Arbeitskräfte mit einem attraktiven Arbeitsumfeld möglichst lang im Unternehmen zu halten. Dies gelingt das aber nicht immer.
Die Branche ist dynamischer denn je, schnelle Wechsel – teils von Projekt zu Projekt – sind absolut keine Seltenheit mehr. Es ist davon auszugehen, dass sich das Recruiting in den sozialen Netzwerken zukünftig noch intensivieren wird. Und dass schon bald derjenige einen Nachteil hat, der die Netzwerke nicht für die Suche nach Fachkräften konsultiert.