Der grüne Messenger WhatsApp verzeichnet täglich 58 Millionen Nutzer. Eine stolze Zahl, die ihn nach wie vor zu einer der beliebtesten Apps macht. Manche Nutzer sind allerdings mit der Implementierung neuer Funktionen nicht einverstanden, da zum Beispiel von Werbung die Rede ist. Zwar wird WhatsApp dadurch nicht von einem Tag auf den anderen seine ganzen Nutzer verlieren, einige wollen sich aber doch nach einer Alternative umsehen. Doch wie sehen diese im Jahre 2019 aus?
Signal – Sicherer Messenger
Viele sind sich einig, das Signal 2019 die WhatsApp-Alternative Nummer eins ist. Das hat mehrere Gründe, zum Beispiel ist der Messenger quelloffen, frei und verwendet eine Verschlüsselung. Außerdem geht er sparsam mit Daten um und wird von einer gemeinnützigen Stiftung entwickelt. Diese wiederum finanziert sich durch Spenden. Der Vorteil ist, dass die App dadurch unabhängig und werbefrei bleibt. Erschienen ist Signal im Mai 2010, neben Android und iOS wird auch eine Desktop-Version unterstützt.
SIMSme
SIMSme ist unter den ganzen Alternativen ein deutscher Dienst der Deutschen Post. Die Finanzierung und Entwicklung findet durch die DPAG (Deutsche Post AG) statt, durch den Standort ergeben sich gewisse Vorteile. Beispielsweise ist SIMSme an die deutschen Datenschutzbestimmungen gebunden und EU-DSGVO konform. Außerdem ist der Funktionsumfang sehr umfangreich, so können Gruppenchats gestartet und selbst zerstörende Nachrichten versendet werden. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt für Sicherheit, der genaue Ablauf kann aber nicht überprüft werden. Das liegt daran, weil der Code nicht offen ist. Erschienen ist die für Android und iOS verfügbare App 2014.
Telegram
Viele werden schon mal von Telegram gehört haben. Es ist ein cloud-basierter Messenger, der durch seine einfache Bedienbarkeit und Erweiterbarkeit Anklang findet. Auch kann man von mehreren Geräten aus auf seine Nachrichten zugreifen. Gegründet wurde der Dienst von Nikolai und Pawel Durow, zwei Brüder aus Russland. Sie finanzieren das Projekt auch und halten Telegram (zumindest aktuell) werbefrei. Leider gibt es momentan nur in „Geheimen Chats“ eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ein gewisses Maß an Vertrauen muss also vorhanden sein.
Die unterstützenden Plattformen sind vielfältig, so gibt es neben Apps für Android und iOS auch Desktop-Apps und Web-Apps. Erschienen ist der Messenger 2013.
Viber
Bei Viber stehen Sprach- und Videoanrufe im Fokus. Das Prinzip erinnert stark an Skype, auf den Erfolg hat es aber keinen Einfluss. Laut eigenen Angaben sollen rund 900 Millionen Menschen auf der ganzen Welt den Dienst in Anspruch nehmen. Zu den Besonderheiten zählen selbst zerstörende Nachrichten, das Löschen bereits gesendeter Nachrichten und das Verbergen von Chats. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist auch hier Standard, dafür ist Viber nicht offen. Das Licht der Welt erblickte die App im Dezember 2010, verantwortlich dafür war ein israelischer Entwickler. 2014 ging der Dienst an Rakuten (einem chinesischen Konzern) über. Verfügbar ist Viber für Android, iOS, Windows und Mac.
Messages
Hinter Messages steckt die offizielle Nachrichten-App von Google. Sie ist für SMS, MMS und für Chats (RCS) verantwortlich. Vorgänger von Messages war Allo, ein von Google entwickelter Messenger gegen WhatsApp. Da der Plan allerdings nicht aufgegangen ist, hat man den Dienst mit 12. März 2019 eingestellt und überträgt nach und nach alle Funktionen von Allo in Messages. Highlights der App sind ein Dunkelmodus, das Versenden von Audio-Nachrichten und das Senden/Empfangen von Zahlungen via Google Play. Die App ist vor allem für Android-Nutzer interessant.
Die Auswahl ist groß!
Wie man sieht, gibt es zahlreiche Alternativen zu WhatsApp. An diesem Punkt scheitert ein Umstieg also nicht, allerdings müssen die Kontakte mitziehen. Eine nicht ganz einfache Sache, die jedoch durch die Installation von vorübergehend zwei Messengern gelöst werden kann. Neben WhatsApp wird einfach auch Telegram oder SIMSme installiert, dadurch ist man über beide Dienste erreichbar. Wer weiß, vielleicht löst es bei Freunden und Bekannten einen Dominoeffekt aus und der grüne Messenger verschwindet schon bald ganz vom Smartphone.
Am Ende entscheidet natürlich immer der Nutzer. Ganz egal, wie viele Vor- oder Nachteile ein Messenger hat. Fakt ist aber, dass viele WhatsApp seit der Übernahme durch Facebook nicht mehr zu 100 Prozent vertrauen, vor allem in Sachen Datenschutz. Es ist deshalb nicht verkehrt, wenn man auf eine Alternative umsteigt.