Manche betrachten es als die respektloseste Folgeerscheinung der Digitalisierung: das Schlussmachen per WhatsApp. Schnell ein paar fadenscheinige Erklärungen ins Handy zu tippen und abzuschicken ist wahrscheinlich eine der einfachsten (und unpersönlichsten) Methoden, eine Beziehung zu beenden. Wer sich gar nicht erst die Mühe machen will, einen erklärenden Text zu verfassen, kann es sich sogar noch leichter machen und die App Binder benutzen. Nicht ohne Grund heißt diese fast genau so wie die bekannte Dating-App Tinder. Doch im Gegensatz zu dieser stiftet Binder keine romantischen Beziehungen – sondern beendet diese.
Bei der Entwicklung haben sich die Erfinder der App, wie der Name schon vermuten lässt, die namensverwandte App Tinder zum Vorbild genommen. Der Name Binder ist dabei außerdem ein Wortspiel und steht für das englische „bin her“, was so viel heißt wie „Schmeiß sie weg“. Als App-Nutzer wählt man lediglich das Geschlecht des zukünftigen Expartners aus und gibt dessen Namen und Telefonnummer an. Wer möchte, kann ein Foto hinzufügen. Dann schlägt einem die App ein paar mögliche Trennungsgründe vor.
Ganz klassisch kann die Beziehung mit einem „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir.“ beendet werden. Wer etwas direkter werden will, kann sich auch für die Option „Es ist, als wäre ich in einem nie endenden Albtraum gefangen.“ entscheiden. Der Nutzer muss nun nur noch fix ein paar passende Gründe auswählen, dann wird, wieder ganz nach dem Vorbild der Dating App, nur noch schnell nach rechts gewischt. Und schon verschickt Binder ganz automatisch eine Text- und Sprachnotiz an den zukünftigen Expartner und informiert diesen über die Trennung.
Trennungsapp mit Augenzwinkern
Natürlich könnten Kritiker behaupten, dass diese Trennungsmethode nicht ganz die feine englische Art ist. Und überaus feige noch dazu. Und ganz ernst gemeint ist Binder auch nicht. Das schottische Entwicklerteam ließ schon bei der Veröffentlichung der App durchblicken, dass es sich um einen cleveren PR-Gag für ihre Brauerei Tennent´s Wellpark handelt. Es wurde darauf vertraut, dass User das Augenzwinkern hinter der Idee erkennen. Aus diesem Grund sind auch die Nachrichten, die am Ende den Partner erreichen, eher spaßiger Natur und sorgen hoffentlich öfter für Lacher als Herzschmerz.
Es gilt also weiterhin: Beziehungen beenden Sie am besten persönlich. Dann stehen die Chancen auch besser, wenn Sie am Ende Ihren Ex Partner zurück gewinnen wollen.